Kinder wollen immer spielen, sind immer in Bewegung, möchten immer mit Freunden durch die Gegend laufen, auf Bäume klettern, Fußball spielen oder Schaukeln. Während wir in Kindertagen gerne Fangen gespielt haben, spielen wir als Erwachsene lieber “Verstecken”. Einige von uns sind zwar noch in Sportvereinen oder tanzen vielleicht mal am Wochenende, die meisten haben aber zu wenig Zeit oder Motivation, um den Spaß an der Bewegung so richtig auszukosten. Irgendwann trainieren wir dann nur mehr, weil wir es sozusagen “müssen”.

Wir melden uns in Fitnessstudios an, um Gewicht zu verlieren (weil der Stoffwechsel nicht mehr so fabelhaft funktioniert) und Muskeln aufzubauen (weil die sich von selbst abbauen, die Spannkraft der Haut auch nicht mehr die Beste ist und man deshalb Orangenhaut jetzt besser sieht). Und wenn wir uns mit unseren Freunden treffen, dann meist nur mehr bei Kaffee und Kuchen, auf ein Bier oder für ein Abendessen im Restaurant.

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Der Mensch ist von Natur aus auf Beziehung ausgerichtet und schafft Netzwerke. Gute Beziehungen sind demnach auch förderlich für die Gesundheit: Es treten seltener Ängste und Depressionen auf, Stress wird reduziert und der Lebensstil ist allgemein gesünder. Gruppenmotivierende Prozesse sind also eigentlich ein wertvolles Gut der menschlichen Evolution. Das betrifft nicht nur den Sport, sondern auch zahlreiche andere Situationen. Ich ziehe z.B. eine gemeinsame Laufrunde mit Freundinnen im Wald oder Park der (subjektiv gefühlten) Einsamkeit im metallischen Fitnessstudio vor. Ein geselliger Tratsch beim gesunden Essen mit Freunden im Garten ist auch gleich viel entspannender als ein 10-Minuten-Besuch bei McDonalds. Alleine mit dem Rauchen aufzuhören, wo sich alle anderen um dich herum einnebeln, ist auch kein leichtes Unterfangen und fällt gleich viel leichter, wenn es Gleichgesinnte gibt. Und außerdem: Wer genießt nicht gerne die ersten Sonnenstrahlen bei Frühlingsbeginn und steckt mit seinem wunderhübschen Vitamin D-Lächeln andere Personen an? Körperliche Gesundheit und seelisches Wohlbefinden können auf so vielen Wegen ansteckend sein. Du kannst noch dazu dein Sozialleben mit deinen gesundheitsbewussten Aktivitäten verbinden und sparst somit auch gleich Zeit. Und weil positive, motivierende Gemeinsamkeit die Serotonin- und Dopaminausschüttung im Gehirn anregt, hier ein paar kleine Anregungen, die der Hausverstand im täglichen Leben einfach mal verdrängt:

GEMEINSAMES KOCHEN – Food Porn-Fotos auf Instagram sind zwar toll, weil sie einen hungrig machen, aber ist es nicht gleich viel schöner gemeinsam in einer geselligen Runde zu kochen? Man kann sich den neuesten Tratsch erzählen und gleichzeitig gesunde Gerichte zaubern. Studien haben auch ergeben, dass eine gesunde Mahlzeit für Kinder, wenn sie mit der Familie gemeinsam essen, das Depressionsrisiko mindert und im weiteren Verlauf glücklichere Erwachsene zaubert.

GEMEINSAM FAULENZEN – Bei schönem Wetter gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie man sich vergnügen und bewegen kann. Ein ausgewogener Vormittags- oder Nachmittagssnack im Grünen, anschließend ein bisschen Frisbee- oder Federballspielen, macht gleich viel bessere Laune als alleine vor dem TV zu versauern. (Und “versauern” deshalb, weil die obligatorische Chips-Tüte dem Körper die böse Säure liefert, die uns alle fett werden lässt.)

GEMEINSAM SPORTLICH SEIN – Gerade, wenn man sich viel zu erzählen hat, wäre ein Spaziergang durch Wald und Wiese eine perfekte Alternative zu Kaffee und Kuchen. Geteiltes Leid ist außerdem halbes Leid. Bei einer gemeinsamen Laufrunde könnt ihr euch den Kummer von der Seele weg-trainieren. Ausflüge sind die perfekte Alternative, um etwas von der Welt zu sehen und gleichzeitig Zeit mit Freunden zu verbringen! Wie wäre es mit einer Wanderung, einer Fahrradtour, einem Besuch im Klettergarten oder einem Ausflug mit dem Kajak?

GEMEINSAM LACHEN – Es muss natürlich nicht immer nur Sport sein. Lachen fördert ebenso seelisches Wohlbefinden und macht Bauchmuskeln. Ein gemeinsamer Filmabend mit gesunden, selbstgemachten Kartoffel- und Karottenchips ist auch sehr viel wert. Man könnte ja natürlich noch eine Runde Wii-Fit einbauen, damit auch hier die sportliche Betätigung nicht zu kurz kommt.

GEMEINSAM RELAXEN – Wie wäre es mit einem Ausflug in die Therme? Ein paar Runden Ausdauer-Schwimmen, ab in die Sauna oder das Dampfbad und man fühlt sich wie frisch geboren. In manchen Thermen gibt es auch individuelle Angebote eigens für Kleingruppen.

GEMEINSAM MIT DEM RAUCHEN AUFHÖREN – In der Gruppe ist die Motivation immer größer. Man hat jederzeit einen motivierenden Ansprechpartner, wenn das Verlangen zu Rauchen mal wieder stärker ist, der dich kennt und genau weiß, wie er dich ablenken und stärken kann. Und vor allem hat man den Stolz durchzuhalten, denn wer möchte letztendlich als Einziger wieder zur Zigarette greifen, wenn alle anderen nun Nichtraucher sind. Vielleicht fördert man ja sogar den Sportsgeist mit einer kleinen Challenge? Wer zuerst wieder raucht, zahlt den nächsten Yogakurs – Was mich zum nächsten Punkt bringt.

GEMEINSAM NEUES LERNEN – Etwas Neues lernen macht gemeinsam gleich doppelt Spaß. Da viele Menschen neuen Dingen prinzipiell kritisch gegenüberstehen (und manchmal unbekannte Menschen das Unterfangen nicht gerade leichter machen) kann man dies doch gleich mit Freunden als festes Ritual einplanen. Yoga, Pole-Dance, Zumba, Surfen, Bogenschiessen, Slacklinen, Geocaching und Co. liegen gerade voll im Trend.

Und jetzt: Ruft eure Freunde an! :)

Und was meinst du?

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