Zugegeben – Ich bin nicht gerne Hausfrau. Ich verbringe meine Zeit viel lieber mit sinnvollen Dingen wie (neuerdings) Laufen, gutes Essen kochen oder nächtens die Welt retten (die kleine Sozialarbeiterin). Hin und wieder muss ich mich aber leider doch zusammenreißen und meinen Schweinehund überwinden, denn der Haushalt macht sich nicht von selbst. Und wenn es dann passiert, dann passiert es nur biologisch und umweltfreundlich. Zum Thema “Ecofriendly Cleaning”: Wie viele Putzmittelchen habt ihr in eurem Schrank? Wie viele bunte Werbeversprechen nutzt ihr auch wirklich? Und wie viele davon würdet ihr auch freiwillig eurem Körper zuführen?

Hier stellt sich die Frage: Warum überhaupt sollte ich meine Putzmittel essen können? Ganz einfach: Vieles, was eurem Körper schadet, schadet auch der Umwelt. Kein glücklicher Mensch würde einfach so Cillit Bang trinken! Warum es dann zum Waschen verwenden? Wir vergiften unsere Umwelt mit reizenden und giftigen Stoffen ohne darüber nachzudenken, dass es im Laufe der Zeit trotzdem auch uns vergiftet.

Sagt aus diesem Grund nun ade zu Febreze, Meister Proper, Cillit Bang, WC Ente, Ajax und anderen ätzenden Universalreinigern. Was wir brauchen ist NATUR. Nämlich eigentlich sogar nur drei natürliche Wundermittel: Essig, Zitronensaft und Backpulver. Hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbörserl.

Essig

ist antiseptisch, desinfizierend, fettlösend, kalklösend, leicht bleichend. VORSICHT ist geboten bei Natursteinböden und Dichtmasse (Fliesen, Dichtungen, Fugen, etc.) – Essig hat einen hohen Säuregrad und greift Weichmacher sowie Marmor an. Daher nur verdünnt anwenden und an unauffälliger Stelle testen.

Zitronensaft/Zitronensäure

ist leicht bleichend, fettlösend, antibakteriell, kalklösend. VORSICHT bei Marmor und rostfreiem Stahl. Vorher an unauffälliger Stelle testen. Nicht unverdünnt auf Naturstein anwenden.

Backpulver

ist bleichend, kalklösend und fettlösend.

 

Welche Möglichkeiten habe ich nun, um diese drei ecofriendly-Reinigungsutensilien zu verwenden?

Boden wischen – Den Kübel zu 3/4 mit warmem Wasser füllen, 2 Stamperl Essig und den Saft einer halben Zitrone zugeben und damit den Boden wischen. Der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen und zurück bleibt der stimmungsaufhellende Geruch der Zitrone. Übliche Bodenreiniger reizen die Atemwegsorgane und schäden diese im schlimmsten Fall. Meister Proper beispielsweise gehört übrigens der Firma Procter & Gamble, deren weiße Weste umwelttechnisch nie wirklich weiß war. Ein guter Grund darauf zu verzichten.

Fenster putzen – Eine leere Sprühflasche mit warmem Wasser füllen, einen Schuss Essig dazugeben und damit die Fenster putzen. Wer möchte, kann mit Zeitungspapier nachwischen und stolz auf seine streifenfreien Fenster sein.

Abflüsse reinigen – Backpulver in den Abfluss geben, ein Stamperl Essig nachleeren, den Abfluss weitgehend verschließen und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag mit warmem Wasser nachspülen.

Kalkablagerungen – Das Zaubermittel gegen Kalk ist Essig. Für Armaturen, die Dusche oder den Duschkopf einfach Watte in Essig tauchen, den Kalk damit bedecken und einige Stunden einwirken lassen. Anschließend abwaschen und nachpolieren. Für das Reinigen der Toilette die Muschel mit ein wenig Essig füllen und mit der Klobürste schrubben. Ein paar Stunden einwirken lassen und anschließend einfach spülen.

Schneidebretter aus Holz reinigen – Weil man Schneidebretter aus Holz ja nicht einfach so in den Geschirrspüler stellen sollte, aber trotzdem auf die Hygiene achten muss, einfach den Saft einer Zitrone und ein bisschen Salz einarbeiten, 10 Minuten warten, vorsichtig abspülen und eventuell zur Nachbehandlung einölen, damit es nicht porös wird.

Backofen reinigen – Eine feuerfeste Schale oder Auflaufform mit Wasser und einigen Spritzern frischem Zitronensaft in den Backofen stellen und bei etwa 150 Grad Celsius verdampfen lassen. Der Wasserdampf und die Säure der Zitrone helfen Fettrückstände zu lösen, damit sie sich nach dem Auskühlen des Ofens ganz einfach entfernen lassen.

Weiße Fugen im Badezimmer – Verlangt etwas mehr Arbeit, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Aus Wasser und Backpulver eine Paste herstellen und diese mit einer Bürste in die Fugen einarbeiten. Anschließend mit Wasser abspülen.

Waschbecken – Das Waschbecken wird sauber und glänzend, reibt man es mit der weißen Seite einer Orangenschale ab und poliert es anschließend mit einem weichen Tuch nach. Gleichzeitig duftet das Badezimmer angenehm.

Wäsche waschen – Ist es fair die Umwelt zu verschmutzen, damit unsere Wäsche schön sauber wird? Vermutlich nicht. Trotzdem kaufen wir uns größtenteils Waschmittel, die nicht nur die Haut reizen, sondern auch das Ökosystem. Für die ganz braven Umweltschützer gibt es Waschnüsse. Ich mag sie aber nicht, da ich den Geruch an der nassen Wäsche als unangenehm empfinde. Weil ich die Wäsche nicht draußen trocknen lassen kann (Wohnung ohne Balkon), habe ich eine andere umweltfreundliche Alternative gefunden: Waschmittel von ECOVER. Vollständig biologisch abbaubar, keine Duftstoffe, keine Farbstoffe, keine Bleichmittel und für Allergiker geeignet. Die Verpackung ist außerdem zu 100% recyclebar, weil aus pflanzenbasiertem Plastik. Mein Umweltherz tanzt bei jedem Waschgang. Bei weißer Wäsche einfach ein paar Löffel Backpulver direkt auf die Kleidungsstücke in die Trommel geben und zusätzlich wie gewohnt Waschpulver verwenden. (update September 2017: Mittlerweile habe ich neue Waschmittel gefunden, die ich euch hier vorstelle.)

eco_cleaning

Zuletzt: Falls Omas Putzmittelchen doch einmal zu wenig sind, gibt es inzwischen eine größere Palette an Reinigungsmitteln ohne synthetische Konservierungsmittel, chlorchemische Zusätze und synthetische Duftstoffe. Keine Gentechnologie, keine Tierversuche, dafür aber nachwachsende Rohstoffe. Diese findet man meist in Bioläden oder Drogerien (wie DM oder Denns Biomarkt). 


Welche Putzmittel ala Oma verwendet ihr zuhause? Habt ihr weitere ökologische Tipps für mich? 

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1 Kommentar
  • Tani
    Oktober 20, 2016

    Danke für den tollen Artikel,werde in Zukunft einiges davon umsetzen.zum besseren Verständnis:was ist ein “Stamperl”? (Bin kein Österreicher…)

  • Markus
    Juli 21, 2016

    Ich benutze zum Wäsche waschen Efeu. Das wächst überall, ist kostenlos und garantiert biologisch abbaubar. ;) Einfach zehn große Blätter pflücken, zerreißen und in eine Einkaufstasche aus Stoff geben. Gut zuknoten und ab in die Trommel. Man kann den Efeu auch für ein bis zwei Stunden in einem Glas mit kochend heißem Wasser ziehen lassen und dann auf obige Weise verwenden. Das Wasser / den Sud gibt man dann in das Fach für’s Waschmittel. Die Wäsche riecht nach dem Waschen nach nichts; ebenso nach dem Trocknen. Die Blätter kann man dann einfach aus dem Fenster werfen. Ökologischer geht’s nicht.

  • cornelia
    Mai 1, 2016

    Hallo!
    Finde deinen Blog echt super , und deine Tipps sind echt Hilfreich!

    Ich versuche seit ca. 1 1/2 Jahren plastikfrei zu leben… eine echte Herausforderung ;)
    Ich bin absolut kein Fan von Waschnüssen, die haben für mich nichts mit Umweltschonung zu tun. Werden um die halbe Welt geflogen. In den Herkunftsländer können es sich viele nicht mehr leisten mit Waschnüssen zu waschen weil sie zu uns nach Europa “geflogen” werden, und in Indien zb. jetzt nicht mehr Leistbar sind.
    Ich wasche seit langem nur mehr mit fester Gallseife, habe die Gallseife von DM und schneide diese immer in kleine Stückchen in den Waschmittelbehälter, funktioniert wirklich super und riecht sehr neutral.
    Gallseife eignet sich auch prima zur Fleckenbehandlung.

    Lg Corenlia

    • tanjachampagner
      Mai 12, 2016

      Hy Cornelia!
      Mit den Waschnüssen hast du leider recht. :( Aber danke auf alle Fälle für den Tipp mit der geschnipselten Gallseife! Man lernt nie aus! ;) Lg Tanja

  • Uwe
    August 12, 2014

    Das hört sich sehr gut an. Als biologisches Waschmittel kannte ich bisher nur die Wachnuss und Efeu. Wird die Wäsche auch richtig sauber?

    • tanjachampagner
      August 12, 2014

      Sauber und angenehm duftend! :)
      Mit Efeu? Das war mir bis dato unbekannt.. Klingt interessant, gibt’s da eine kurze Beschreibung zum Ausprobieren deinerseits?