Weil wir alle so fleissige Arbeitsbienen sind und sehr darauf achten, dass wir einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten, ist es auch sehr wichtig mal richtig abzuschalten. Warum? Weil wir die Folgen von anhaltendem Leistungsdruck meist erst erkennen, wenn sie sich schon längst eingenistet haben. Stress schlägt sich nämlich sprichwörtlich auf den Magen, geht an die Nieren, bringt das Herz zum Rasen und geht unter die Haut. Der Körper benötigt daher eine gesunde Mischung aus Anspannung und Entspannung.

Hat er von einem der beiden zu wenig, lässt er es uns spüren. Vor allem, wenn das Leben hektisch wird. Stress unterdrückt leider unser Bedürfnis nach Ausgeglichenheit, jedoch brauchen wir unsere Ruhephasen, damit wir Gelebtes verarbeiten, reflektieren und damit abschließen können.

Was passiert nun, wenn wir ständig auf Stress gepolt sind, zu viele Aufgaben erledigen müssen und körperliche Signale ignorieren? Viele von euch haben es sicher schon einmal selbst erlebt: Wir fühlen uns blockiert, können nicht mehr schlafen (und wenn, dann erst ab 4 Uhr morgens), nicht mehr essen (oder nur mehr essen), sind gereizt, traurig, aggressiv und können uns nicht mehr auf wichtige Dinge konzentrieren. Was, wenn wir weiterhin versuchen diesen Anzeichen aus dem Weg zu gehen oder diese zu überbrücken, indem wir einfach noch mehr Kaffee trinken um wach zu bleiben, mehr Alkohol trinken um einzuschlafen, uns noch mehr Aufgaben geben lassen um nicht darüber nachdenken zu müssen oder einfach nicht mehr essen, weil wir einfach zu wenig Zeit dafür haben? Hier wird der Körper früher oder später ganz aufgeben. HALLO BURNOUT. Psychische Folgen, die oftmals unterschätzt werden, können übrigens Nervenzusammenbrüche, Panikattacken, Ängste, Depressionen und sogar Selbstmord sein. Um dies, und monatelange Rehabilitation mit psychologischer Hilfe, zu vermeiden, gilt es die obligatorischen, täglichen Ruhephasen einzuhalten.

Wie lange – entscheidet ihr selbst.
Wann – entscheidet ihr selbst.
In welchen Situationen – entscheidet ihr selbst.

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Denn es ist euer Körper und nur ihr wisst es am besten. Der Hund liegt aber genau da begraben: Wer sich nie entspannt, muss es erst lernen. Neulinge empfinden beispielsweise schon fünf Minuten Stille am Stück als unangenehm. Nicht schlimm, denn wer laufend von Eindrücken, Menschen und Geräuschen umgeben ist, kann mit plötzlicher Stille nur wenig anfangen. Wer immer vom einen zum anderen Ort hetzt, wird sich anfangs schwer damit tun einfach mal fünf Minuten ruhig sitzen zu bleiben und zu atmen. Und klar atmen wir alle, aber Atmung ist nicht gleich Atmung. Und auf sich zu hören, heißt nicht nur essen, wenn der Magen knurrt. Gezielte Ruhephasen brauchen Übung und Körpergefühl. Falls ihr euch fragt, was die liebe Tanja so macht, um sich zu entspannen – Ich gebe euch gerne einen kleinen Einblick:

ATEM-ÜBUNGEN

Das wichtigste beim Entspannen ist die Atmung. Sucht euch ein ruhiges Plätzchen, an welchem ihr euch wohl fühlt und abschalten könnt. Setzt oder legt euch hin, legt beide Hände auf den Bauch und atmet 3 Sekunden lang tief durch die Nase bis hinunter in euren Bauch ein. Stellt euch vor, wie die eingeatmete Luft euren ganzen Körper durchströmt und nehmt diesen Atemzug bewusst wahr. Anschließend atmet ihr 5 Sekunden lang durch den Mund aus und stellt euch dabei vor, ihr würdet eine Kerze ausblasen. Atmet dabei Frust, Ärger und Ängste mit aus. Und zählt beim Ein- und Ausatmen im Kopf mit, denn es wird anfangs sehr schwer fallen und die Sekundenregel wird euch dabei unterstützen.

YOGA-ÜBUNGEN

Ja, ich liebe Yoga. Nicht nur, weil es meinen Verspannungen den Kampf ansagt, sondern weil ich erst durch meine täglichen 15 Minuten gelernt habe was es heißt auf seinen Körper zu hören, sich zu spüren, loszulassen, Kraft für den Tag zu entwickeln und den Gedanken zu erlauben einfach mal sinnlos herumzuschwirren. Wer sich bis dato nicht getraut hat eine Yogasession zu besuchen, kann sich gerne einmal mit meinem “Meine erste Yogastunde”-Artikel vertraut machen.

HOME SPA

Man muss ja nicht immer Unmengen an Geld ausgeben, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Zwei volle Stunden Abendruhe, eine Massagebürste für die Durchblutung, Olivenöl für geschmeidige Haare, eine Gesichtsmaske aus Heilerde, selbstgemachtes Basen-Kokos-Peeling für den Körper, viel gute Musik, eine Badewanne und ein Gläschen Wein tun’s auch. Denn nicht nur der Geist braucht Aufmerksamkeit, sondern auch der Körper. Und wenn’s dem Körper gut geht, ist der Kopf auch gleich viel leichter.

FLOWER POWER

Die einen brauchen ein Achterl in ihrer Lieblingsbar, die anderen streicheln Babykatzen, ich besuche Gartenfachgeschäfte. Klingt voll bescheuert, aber hilft. Ich kleiner Hippie genieße es einfach durch die duftenden Gänge voller Blumen, Pflanzen und Dekozeug aus Holz zu schlendern und gehe dann nach einer halben Stunde einfach wieder meinen täglichen Aktivitäten nach. Und das alles völlig kostenlos. (Da muss man halt auch dazu sagen, dass ich weder Garten noch Balkon besitze. Nachtrag, Oktober 2015: Jetzt schon und es ist mein absoluter Lieblingsplatz zum Relaxen!)

KEEP CALM

Eine angeleitete Entspannungsübung für die Mittagspause und sicher auch perfekt für einen entspannenden Abend nach einem stressigen Arbeitstag. CALM gibt es als Gratis-App, sowie auch als Desktop-Version. In der Vollversion habt ihr aber die geballte Power Entspannung für alle Lebenslagen. Ich nutze es irrsinnig gerne, wenn ich mal ein bisschen Zeit zwischendurch habe und in mich gehen möchte.

READING SABBATICAL

Zu deutsch: Leseurlaub. Der Mann an meiner Seite wollte das unbedingt mal ausprobieren, nachdem er das Buch „Wo gute Ideen herkommen“ regelrecht verschlungen hatte. Für alle Leseratten unter euch, die gerne mal länger entspannen wollen: Nehmt euch eine Woche Urlaub, ein Thema und lest in dieser Zeit jeden Tag ein Buch darüber. Ihr werdet sehen, dass eure Synapsen soviel zu tun haben, dass sie sich einzig und allein auf das Gelesene konzentrieren. Und das ist an sich schon mal perfekt, wenn einem tausend negative Gedanken durch den Kopf schwirren. Lesen macht übrigens kreativ und Kreativität fördert Problemlösungskompetenzen.

KOCHEN UND GENIESSEN

Viele meiner Bekannten sagen immer, dass sie abends einfach keine Zeit und Lust mehr haben zu kochen, weil es die verbleibende Freizeit stiehlt. Das kann ich nur bedingt nachvollziehen, weil mir Kochen sehr viel Freunde bereitet und ich die Zubereitung von leckeren Nahrungsmitteln nicht als verlorene Zeit sehe. Außerdem neigen wir in Stresssituationen häufig dazu hastig und ungesund zu essen, was dem Körper ja eigentlich mehr schadet als hilft. Ihr kennt sicher alle den Begriff „Nervennahrung“. Amaranth und Quinoa beispielsweise beruhigen das Nervensystem, weil sie Tryptophan enthalten. Diese tolle Aminosäure braucht der Körper, um das Glückshormon Serotonin herzustellen.
Auch der Verzicht auf Alkohol, Zucker und Koffein wirkt sich positiv auf die Stressresistenz aus. Tauscht doch einfach mal probeweise gegen grünen Tee, Kakao guter Qualität, Vollkornprodukte, Obst und Nüsse. Obst und Nüsse – Das, meine Lieben, ist sowieso die beste Nervennahrung überhaupt! Ich habe sogar praktischerweise einen leckeren Anti-Stress-Shake im Angebot.

JUST DO IT.

Schon 15 Minuten Bewegung täglich können die Stresshormone schneller abbauen und fördern Glücksgefühle. Perfekt dafür geeignet sind Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren. Wichtig dabei ist, dass man hier keinesfalls perfektionistisch wird, da Sport in dem Fall bei gestressten Arbeitsbienen als Ausgleich dienen soll und nicht noch mehr Druck erzeugen muss. Auch leichte sportliche Betätigung wie Wandern oder Spazierengehen können uns zur Ruhe kommen lassen und zeigen uns gleichzeitig die Schönheit der Natur in all ihren Facetten.

KENNT IHR DEN SCHON?

Lachen ist gesund, denn es stärkt das Immunsystem, bessert das allgemeine Wohlbefinden und baut Stress ab. Stress erhöht den Gehalt des Stresshormons Cortisol im Blut, aber nach ein paar Minuten ausgiebig Lachen sinkt der Cortisolgehalt stark ab. Wundervollerweise funktioniert das nicht nur mit echtem Lachen, sondern auch mit einem erzwungenen Lächeln. Also in stressigen Situationen einfach mal lächeln, laut lachen und im Bestfall andere damit anstecken. Oder sich Freunde suchen, die immer einen Witz parat haben.

LIEBES TAGEBUCH

Könnt ihr euch noch an das tolle Gefühl erinnern, als ihr zum ersten Mal in euer Tagebuch geschrieben habt? Kritzelt euch euren Ärger, euren Druck und euren Frust von der Seele. Das Aufschreiben aller negativen Gefühle und Gedanken kann reinigend auf die Psyche wirken und das Tagebuch wird automatisch ein kleiner Begleiter für die schlechten Tage des Lebens. Pluspunkt: Vielleicht wird ja mal ein tolles Buch und ein begehrter Bestseller daraus.

EIN GESUNDER RÜCKEN KANN ENTZÜCKEN

Bei Stress und Hektik spannen wir automatisch unsere Schultermuskulatur an und ziehen sie ein Stück weit nach oben. Sitzen wir dabei auch noch viel am Schreibtisch, beantworten haufenweise E-Mails und bewegen unseren Rücken dazwischen nicht regelmäßig, folgen unangenehme Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Glücklicherweise kann eine Massage hier Wunder wirken. Ich empfehle euch gerne das Haus der Gesundheit in Neuhofen an der Krems weiter, da Martina eine wunderbare Heilmasseurin ist.

EINFACH MAL NICHTS TUN

Julia von Balance Akt hat ebenso schon einen wunderschönen Artikel zum Thema Entspannung geschrieben. „Für mich sind tägliche, kurze Entspannungspausen super wichtig, in denen ich wirklich ganz bewusst nichts mache: Hinsitzen oder hinlegen, Augen zu und auf innere Entdeckungsreise gehen. Bei Bedarf stelle ich mir den Timer (der mit einer Windspiel-Melodie klingelt) im Handy auf z.B. 5 oder 10 Minuten.“ Den Artikel zum Nachlesen findet ihr hier und es lohnt sich wirklich Julias Blog zu lesen, da sie noch viele andere tolle Artikel veröffentlicht hat.

In diesem Sinne verabschiede ich mich mit einem kleinen Filmzitat aus Bad Fucking: “Und jetzt geht’s in eich, weil da habt’s net weit!” ;)

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